Wasserläufer

Wasserläufer
Wạs|ser|läu|fer 〈m. 3
1. Angehöriger einer Gattung Watvögel, der an Ufern lebt u. sich von Kleintieren ernährt: Tringa
2. Angehörige einer mit verlängerten Beinen ausgestatteten Gruppe der Wanzen, die auf dem od. am Wasser lebt: Amphibiocorisae; Sy Wasserschneider

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Wạs|ser|läu|fer, der:
1. (am Wasser u. in Sümpfen lebender) zu den Schnepfen gehörender Watvogel mit schlankem Körper u. langem, geradem Schnabel.
2. Insekt, das sich mit seinen langen, dünnen Beinen über die Wasseroberfläche zu bewegen vermag.

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Wasserläufer,
 
1) Trịnga, Gattung lerchen- bis hähergroßer Schnepfenvögel, deren 10 Arten v. a. an Meeres- und Süßgewässern sowie auf Sümpfen und nassen Wiesen Eurasiens und Nordamerikas leben; melodisch pfeifende Watvögel, die mit ihrem langen, geraden Schnabel im Boden nach Nahrung (besonders Insekten, Würmern) stochern; Zugvögel, von denen die altweltlichen Brutvögel bis ins südliche Afrika und Südasien ziehen. In Deutschland brüten vier Arten: Bruchwasserläufer (Tringa glareola), etwa 20 cm groß; oberseits auf dunkelbraunem Grund weiß gefleckt, Kopf, Hals und Brust bräunlich mit dunkleren Längsstreifen, Bauch weiß; in der Regel am Boden in Gewässernähe; ist als Kulturflüchter in Deutschland selten geworden (vom Aussterben bedroht) und wird außerdem beim Durchzug durch das Mittelmeergebiet durch Abschuss stark dezimiert. Rotschenkel (Tringa totanus), bis knapp 30 cm groß; oberseits braun, unterseits weißlich mit dunkler Zeichnung; Beine und Schnabel rot; auf Mooren und nassen Wiesen; brütet in einem Bodennest. Flussuferläufer (Uferläufer, Tringa hypoleucos), etwa 20 cm groß; oberseits olivbraun, unterseits weiß; v. a. an Flussufern, brütet in einer Bodenmulde, ist nach der Roten Liste in Deutschland vom Aussterben bedroht. Waldwasserläufer (Tringa ochropus), bis knapp 25 cm groß; v. a. in sumpfigen Wäldern; Oberseite schwärzlich mit heller Fleckung, Hals und Brust auf weißem Grund graubraun längs gestreift, Bauch weiß; brütet meist in Drosselnestern auf Bäumen.
 
Ein regelmäßiger Durchzügler Mitteleuropas ist der Grünschenkel (Tringa nebularia), etwa 30 cm groß; mit langen, grünen Beinen, dunkelgrauer Ober- und weißer Unterseite sowie weißem Hinterrücken; brütet vorwiegend auf Mooren und Sümpfen Nordeurasiens; Zugvogel, der bis ins südliche Afrika und Südasien zieht.
 
 2) Insekten: Bezeichnung für Landwanzen verschiedener Familien, die auf der Oberfläche von Gewässern leben, so z. B. die Bachläufer (Familie Veliidae), die Teichläufer, die Zwergwasserläufer (Familie Hebridae) sowie die Wasserläufer im engeren Sinn (Wasserschneider, Gerridae), eine Familie mit rd. 230 Arten (in Mitteleuropa 12); der 6 bis 23 mm lange Körper ist relativ schlank und einschließlich der Beine äußerst fein Wasser abstoßend behaart; er sieht dadurch oft silbrig glänzend aus; die sehr kurzen Vorderbeine werden nur zum Festhalten der Beute verwendet; Mittel- und Hinterbeine sind sehr dünn und lang, Erstere dienen mittels gleichzeitigem Ruderschlag der Fortbewegung, Letztere hauptsächlich der Steuerung. Die Spitzen der Beine drücken die Wasseroberfläche nur ein, durchstoßen sie also nicht. Die Lebensweise ist räuberisch, wobei v. a. kleine Insekten erbeutet werden, die auf das Wasser fallen. Auf der Oberfläche tropischer und subtropischer Meere, meist in Küstennähe, leben die Meeresläufer (Gattung Halobates); einige Arten legen ihre Eier an treibende Meeresalgen und sind damit die einzigen in ihrem gesamten Lebenslauf an das offene Meer angepassten Insekten.
 

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Wạs|ser|läu|fer, der: 1. (am Wasser u. in Sümpfen lebender) zu den Schnepfen gehörender Watvogel mit schlankem Körper u. langem, geradem Schnabel. 2. Insekt, das sich mit seinen langen, dünnen Beinen über die Wasseroberfläche zu bewegen vermag.

Universal-Lexikon. 2012.

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